An der Front 1915 – 2015

Die drei Tiroler Schützenbunde haben am 08. und 09. August das bereits seit längerem geplante Gedenkprojekt „An der Front 1915-2015“ zum Abschluss gebracht. Die am 18. April 2015 in einer feierlichen Zeremonie am Waltherplatz gesegneten Gedenkkreuze wurden an den dafür vorgesehenen Punkten angebracht.
Das Ziel dieses Gedenkprojekts, ist es den Tiroler Standschützen würdig zu gedenken, welche die Vorläufer der heutigen Schützenkompanien waren und vor 100 Jahren ihre Heimat Tirol gegen den Angriff des Königreiches Italien verteidigten. 
Die Schützenkompanie „Major Franz Muther“ Laas wurde auf dem kleinen Scorluzzo am Stilfserjoch mit der Kompanie Prad sowie den Kompanien Zams und Hochgallmigg aus Nordtirol eingeteilt.
Die Schützen trafen sich daher am Samstag 08.08.2015 und trugen das rund
60 kg schwere Kreuz auf den kleinen Scorluzzo. Nachdem das Kreuz zum vorgesehen Punkt gebracht worden war, begrüßte Hauptmann Patrick Angerer Don Klaus Rohrer, Walter Theiner und die Kameraden aus Nord- und Südtirol. Im Anschluss übernahm der Prader Hauptmann Alfred Theiner das Wort und berichtete von der Erstürmung des Scorluzzo.
Nach der Befestigung des Kreuzes auf dem Gipfel, folgte eine Wortgottes Feier, die von Don Klaus Rohrer zelebriert wurde. Dieser mahnte die Schützen die Worte „Nie mehr Krieg“ mit Bedacht zu äußern, denn nicht weit von unserer Heimat und auch in anderen Teilen der Welt gibt es heute Krieg. Im Anschluss dazu segnete er das Kreuz.
 Walter Theiner, der Bruder des Prader Schützenhauptmanns, erklärte anschließend den umliegenden Frontverlauf, was von allen mit viel Interesse verfolgt wurde. Aufgrund einer Gewitterfront konnte man leider nicht mehr auf dem großen Scorluzzo steigen, weshalb man dann wieder zum Joch zurückkehrte und beim Hotel Franzenshöhe zu Mittag aß.
Diesen besonderen Tag für die Schützenkompanie „Major Franz Muther“ Laas ließ man dann bei einem kameradschaftlichen Grillabend in Laas ausklingen.

Andreas-Hofer-Feier in Laas und Meran

Am Sonntag 22.02.15 gedenkte die Schützenkompanie „ Major Franz Muther“ Laas mit der Musikkapelle Laas, an Andreas Hofer und seiner Mitstreiter von 1809 sowie den Gefallenen beider Weltkriege.
Nach dem Einzug vom Dorfplatz aus in die Pfarrkirche wo Hochwürden Werth die hl. Messe zelebrierte und vom Kirchenchor musikalisch begleitet wurde.
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Im Anschluss an der Messe begab man sich zum Kriegerdenkmal. Dort sprach Bürgermeister Andreas Tappeiner einige Gedanken zu Andreas Hofer. Ebenso erwähnte er es gebe auch in der heutigen Zeit noch Helden, die sich für die Gemeinschaft einsetzen ohne sich in Vordergrund zu stellen. Nach der Ansprache feuerten die Schützen eine Ehrensalve ab und es ertönte die Weise des Guten Kameraden. Mit der Tiroler Landeshymne endete der offizielle Teil der Gedenkfeier.
Danach zog die Kompanie mit Begleitung der Musikkapelle wieder zum Dorfplatz wo die Gewehrvisitierung stattfand und die Musikkapelle einige Lieder noch spielten.
Vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran wurde am Nachmittag, die traditionelle Landesgedenkfeier für den Tiroler Volkshelden Andreas Hofer abgehalten. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft, nahmen hunderte Schützen aus allen Landesteilen an der Feier teil. Der Gedenkredner Ing. Norbert Hofer, Dritter Nationalratspräsident Österreichs, wurde von den Schützen bereits vor dem Abmarsch in der Freiheitsstraße mit einem Landesüblichen Empfang willkommen geheißen. Bereits zum zweiten Mal nahm mit der „Milizia Veneta -I° Reggimento VENETO REAL“, eine historische Miliz aus Venetien an der Feier teil.
Nach der Kranzniederlegung vor dem Andreas-Hofer-Denkmal und dem Abspielen der Tiroler Landeshymne setze sich der Schützenzug in Richtung Meraner Kurmittelhaus in Bewegung, wo der nächste Festakt, nämlich die Ehrung von verdienten Schützen und Marketenderinnen durch den Südtiroler Schützenbund folgte. Unter den geehrten Befand sich Jörg Angerer, der für seine Verdienste im Bezirk Vinschgau und in der Laaser Kompanie die Katharina Lanz Verdienstmedaille in Silber erhielt.16597874226_9affa33d4f_o

Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie „Major Franz Muther“

Mit dem Besuch der Vorabendmesse in der Pfarrkirche von Laas begann am Samstag 11. Jänner 2015 um 18:00 Uhr die diesjährige Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie Laas.
Anschließend konnte der Hauptmann im Josefshaus die zahlreich erschienen Schützen begrüßen! Besonders erfreut zeigte er sich dabei über die Anwesenheit des Bezirksmajor Peter Kaserer.
Nach einer Gedenkminute für alle verstorbenen Schützenmitglieder, begrüßte der Hauptmann Patrick Angerer zu Beginn des Jahresrückblickes die Neumitglieder Lisa Kurz, Martin Kurz, Jonas Köfler und Daniel Gemassmer.

Die Hauptausrückungen des Jahres 2014 waren laut Hauptmann sicherlich:
• Andreas- Hofer-Feier in Laas
• Gebetstunde
• Einweihung der Feliuskapelle
• Bezirksfest in Prad
• Fronleichnam und Herz-Jesu Prozession
• Erntedank
• Aufstellen des Christbaumes vor der Kirche

Der Hauptmann berichtete weiters, dass die Kompanie einem Ausflug mit den Partnern und Helfern des Vereins ins Ultental machte. Ebenfalls wurde anlässlich des Gedenkens an 100 Jahre Beginn des 1. Weltkrieg mit den dritten Klassen der Mittelschule Laas eine Besichtigung des Scorluzzo auf dem Stilfserjoch abgehalten. Für diesen Ausflug konnte man Manfred Harringer gewinnen der die Schüler den Frontverlauf auf dem Joch näherbrachte.
Die Kommandantschaft traf sich zu 8 Sitzungen dazu kommen noch unzählige etliche weitere Treffen und Termine auf Gemeinde oder Bezirksebene.

Nach dem Verlesen des Kassaberichtes und der Grußworte des Bezirksmajores Peter Kaserer berichtete Jungschützenbetreuer Michael Angerer über seine Tätigkeit mit den 8 Jungmitgliedern der Kompanie:
• Jungschützenschießen
• Herz-Jesu Feuern bei der St. Martinskirchlein
• Wochenendausflug auf die Jägerhütte
• Bringen des Friedenslichtes am Heiligen Abend

Martin Platzer wurde für seine 25.jährige Tätigkeit in der Kompanie die Peter Mayr Langjährigkeitsmedallie verliehen.

Nach den Dankesworten des Hauptmanns und einigen allfälligen Diskussionen ließ man die Versammlung mit einem geselligen Abendessen ausklingen.

Schützenschimeisterschaft der Tiroler Schützen am Watles

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MALS – Am Samstag, den 31. Jänner 2015 hat die 16. Schützenschimeisterschaft der Tiroler Schützen am WATLES im oberen Vinschgau stattgefunden. Gefahren wurde dabei ein Riesentorlauf mit einem einzigen Durchgang.

Bei den Marketenderinnen war Seraina Pazeller (SK Mals) mit 44,17 Sekunden die Schnellste. In der Altersklasse 5 (63 und älter) war Helmut Arnold (SK Tulfes) mit 50,40 Sekunden siegreich. In der Altersklasse 4 ( 53-62 Jahre) Josef Wildauer (SK Tulfes) mit 43,00 Sekunden, in der Altersklasse 3 (42-52 Jahre) Hptm. Jürgen Wirth Anderlan (SK Kaltern) mit 42,78 Sekunden, in der Altersklasse 2 (31-41 Jahre) Florian Wildauer (SK Tulfes) mit 42,35 Sekunden, in der Altersklasse 1 (23-30 Jahre) Simon Patscheider (SK Burgeis) mit 42,35 Sekunden und in der allgemeinen Klasse (16-22 Jahre) Michael Pirhofer (SK Marling) mit 46,52 Sekunden.

Bei den Jungschützen 1 (9-13 Jahre) siegte Lisa Kurz (SK Laas) mit einer Zeit von 1.00,49 Minuten und in der Kategorie Jungschützen 2 (14-15 Jahre) Jonas Tumler (SK Göflan) mit 1.00,93 Minuten.

Martin Kurz belegte bei den Jungschützen Rang 3. Jonas Köfler in der Kategorie Jungschützen 2 trotz schneller Laufzeit 3. da leider bei seiner Zeitmessung etwas schief lief.

Gedanken zum Thema Heimat von Elmar Thaler Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes

KITZBÜHEL – Am Sonntag, den 16. November 2014 hielt Mjr. Elmar Thaler, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes vor Offizieren des Bataillons Wintersteller in Kitzbühel einen Vortrag zum Thema „Heimat“ aus der Sicht eines Südtiroler Schützen.

“ heimat ist nicht da oder dort. heimat ist in dir drinnen, oder nirgends.“ (Hermann Hesse)

Herzlichen Dank für die Einladung, lieber Christian heute bei eurem Bildungstag ein paar Gedanken zum Begriff Heimat loswerden zu dürfen. Bei der Vorbereitung zu diesem Tag hab ich mich gefragt, warum wird den der Christian daran gedacht haben, einen Südtiroler Unterlandler einzuladen, den Nordtiroler Unterländer etwas zum Begriff Heimat zu sagen. Gibt es denn etwa Unterscheide zwischen der Heimat des einen, und der Heimat der anderen? Meint der eine im Süden denn etwas anderes wenn er Heimat sagt, als der im Norden?

Nun ja, um das zu analysieren, hab ich mich mal hinsetzen und nachdenken und aufschreiben müssen, was Heimat den eigentlich für mich bedeutet.

Da fällt mir beim Nachdenken doch tatsächlich auf, dass es dieses Wort Heimat nicht in jeder Sprache gibt.

Im Deutschen ist es ein eigener Begriff, ja vielleicht im englischen wenn ich Homeland sage etwas ähnliches, im ungarischen szülők föld, wo es übersetzt Elternerde heißt, ist es schon nicht mehr so ganz mit dem deutschen Begriff Heimat zu vergleichen, im französischen gibt es den Begriff kaum, und im italienischen – da hab ich von all den Sprachen am meisten Einblick – ist der Begriff Heimat gar nicht erst vorhanden.

Sonderbar, es gibt also Sprachen in Europa – die meisten Sprachen – die keinen Begriff haben, der das umschreibt, was wir mit Heimat meinen. Für einen Tiroler wohl unvorstellbar. Wenn ein jeder von uns nun die Augen schließt, in seinem Gedächtnis  die Bilder ablaufen lässt, die ihm einfallen, wenn wir an Heimat denken, dann ist es wohl vollkommen unverständlich, dass wird diese Bilder jemanden anderen in einer anderen Sprache nicht in einem einzigen Begriff beschreiben können.

Wo ist Heimat? Gibt es einen Unterschied zwischen zu Hause und daheim? Kann man Heimat überhaupt verorten? Gibt es nur eine Heimat oder kann man auch mehrere Heimaten haben?

Jetzt hab ich mir gedacht, schauen wir mal, wo der Begriff überall vorkommt. Beim Eigenheim, beim heimisch werden, Heimaterde, Heimatforscher, heimatlos, Heimatfilm, Heimatabend  Heimatlied, bei der Heimsuchung, bei den Heimatfernen, ja beim Heimweh – hoppla spätestens bei den letzten zwei Begriffen wurde mir klar, dass Heimat bei den Südtirolern schon eine besondere Bedeutung hat, und Heimat insgesamt etwas sehr intimes sein muss.

Der Blick zurück in der Vergangenheit hilft uns wie so oft auch hier die Gegenwart besser zu erklären. Und wir werden gleich sehen, wie wichtig hier der Begriff Heimat besonders im südlichen Landesteil im letzten Jahrhundert war.

Doch der Reihe nach. Bis vor 100 Jahren war Tirol im Ganzen von Kufstein bis zum Gardasee eins. Ab Kronmetz, oder Mezzocorona abwärts etwa war es italienischsprachig, in einigen Seitentälern vom Brenner südwärts ladinischsprachig. Im Großen und Ganzen fühlten sich alle drei Sprachgruppen heimisch. Das Verhältnis zwischen deutscher und italienscher Sprachgruppe war lt. Volkszählung von 1910 im ganz großen alten Tirol etwa 56 deutsch zu 44 % italienisch. Europa stand aber im Umbruch, es war dies die Zeit des aufkommenden Nationalismus, der zum Ausgang des 18. Jahrhunderts seinen Anfang genommen hatte und in den beiden Weltkriegen seinen traurigen Höhepunkt erreicht hatte.

Die Tiroler – viele von ihnen waren 1914 im Osten Europas im Einsatz um das Kaiserreich zu verteidigen – wohlgemerkt das Kaiserreich, nicht die Heimat – sollten bald eine schwere Bewährungsprobe mitmachen müssen – die heimatlichen Berge sollten sie verteidigen müssen, als ihr unmittelbares Umfeld, gegen jemanden der eben die Heimat bedrohte, und das war Italien.

Zu dieser Heimatverteidigung an die Front mussten junge und alte, nicht wehrfähige Männer. Zu Hause an der Heimatfront, waren Frauen und Kinder, die nun Männerarbeit leisten mussten – weil eben kaum noch Männer da waren.

Der Krieg ging verloren, nicht in den heimatlichen Bergen. Nicht etwa, dass die Not in der k. u. k. Armee größer war als in der italienischen – auch die hätte den Krieg nicht mehr lange durchgehalten – aber viele der in der k. u. k. Armee dienenden Truppen  des Vielvölkerstaates drängten nach den Aufständen in Wien, dem Abdanken des Kaisers in ihrer Heimat, die Polen, Tschechen, die Ungarn, alle drängten sie  heimwärts – und ist es euch aufgefallen? So oft ich nun in den letzten Sätzen das Wort Heimat erwähnt habe – es gäbe kaum ein anderes Wort, das die Ereignisse und die Zusammenhänge von damals besser beschreiben hätte können.

Und wieder zurück zur Geschichte: Durch den verlorenen Krieg traf unser Heimat ein katastrophales Los. Sie wurde geteilt. Die Heimat wurde geteilt. In fünf Teile. Der größte war Nordtirol, der zweitgrößte Südtirol, fast gleichgroß das frühere Welschtirol, nunmehr Trentino genannt, Osttirol und das Gericht Anpezzo Hayden mit Buchenstein waren der  fünfte Teil. Nun kam es knüppeldick. Mit der Machtergreifung Mussolinis in Rom 1922 begann in Südtirol eine massive Italienisierungspolitik. Die deutsche Sprache in öffentlichen Ämtern wurde verboten, deutsche Ortsnamen wurden verboten, deutsche Personen und Familiennamen wurden italienisiert, deutschsprachige Familienväter bekamen keine öffentliche Stellen mehr, die deutsche Schule wurde verboten – kurzum, die Menschen in Südtirol sollten entheimatet werden.

Heimlich – auch hier kommt es vor, das Wort Heimat – heimlich im Untergrund, in sogenannten Katakombenschulen fand man sich zusammen, um den Kindern die deutsche Sprache zu lehren. Auf abgelegen Almen pflegte man das Volkslied, dort entstand auch das Südtiroler Heimatlied, das heute unter dem Namen „Wohl ist die Welt so groß und Weit“ bekannt ist.

Als wär nicht schon Unglück genug, kam vor 75 Jahren der nächste große Aderlass. Hitler und Mussolini verständigten sich darauf, das Südtirolproblem endgültig zu lösen. Die Deutschen Elemente in Südtirol – so wurden sie in der italienischen Diktion genannt, sollten umgesiedelt werden, in noch zu erobernde Gebiete im Osten und dort eine neue Heimat finden. Innerhalb 10 Wochen hatten sie sich zu entscheiden, ob sie für das Deutsche Reich optieren wollten oder sich für Italien entscheiden und somit nach Süditalien verpflanzt werden wollten. So lautete die Propaganda. Aufgrund der über 20 Jahre bereits andauernden Italienisierung und Drangsalisierung entschied sich die Übergroße Mehrheit dafür, die Heimat zu verlassen und im Norden eine neue zu finden.  Beide, die Geher und Bleiber hatten ein Gedicht, in dem wiederum das Wort Heimat eine zentrale Rolle einnahm. Das Gedicht der Geher lautete:

So reißet vom sonnigen Erker
Die letzte brennende Lieb;
Die Treue zu Deutschland war stärker,
Das heiligste, was uns blieb.

Wir nehmen sie mit im Herzen,
Für andere dereinst Symbol;
Sie stille des Heimweh Schmerzen:
Leb wohl, du mein Südtirol!

Die Dableiber machten mit folgendem Gedicht Werbung fürs Dableiben: in  ihm spielt wiederum die Heimat eine zentral Rolle, es wäre wohl durch kein anderes Wort so aussagekräftig zu ersetzen. Das Gedicht geht so:

Am Erker blühet wie immer
Die leuchtende „Brennende Lieb“
Die Treue zur Heimat war stärker,
Wie jauchzen wir, dass sie uns blieb.

O blühe und leuchte Du Blume –
Ein Zeichen der Treue Du bist!
Und künde, dass Glaube und Heimat
Das Höchste für uns ist.

Obwohl sich rund 85 % für die Deutschland-Option entschieden hatten, wanderten bis zur Annexion Südtirols im September 1943 nur 75.000 Südtiroler tatsächlich ins Deutsche Reich aus.

Sofort wurden viele von ihnen in die deutsche Wehrmacht einberufen, viele von ihnen starben fern der Heimat auf den Schlachtfeldern Europas und Afrikas, einige Ältere von ihnen aber auch an gebrochenem Herzen und an Heimweh.

Wie auch immer, die Wirren des Krieges hatten die Abwanderung gestoppt. Aber auch als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, scheiterten die Rückgliederungsversuche an Österreich.

War auch der Faschismus in Südtirol überwunden, die Machthaber waren dieselben geblieben. Die fast ausnahmslos italienischen Beamten hatten nun zwar das Schwarzhemd ausgezogen, aber an ihrer Einstellung hatte sich nichts geändert. Mit unvermindertem Fleiß versuchte man Italiener aus Süditalien nach Südtirol zu verpflanzen, und setzte alles daran, dass die Südtiroler in der eigenen Heimat zahlenmäßig in der Minderheit kommen.

Alle Zusicherungen und Verträge halfen nichts, die Südtiroler Jugend fand keine Arbeit mehr im eigenen Land, und viele von Ihnen sind in der 1950 Jahren nach Österreich und Deutschland ausgewandert, um dort als Gastarbeiter, so nannte man Migranten damals, ein Auskommen zu finden.

Weil internationale Verhandlungen zwischen Österreich und Italien nichts fruchteten, griffen beherzte Männer also vor 50 Jahren zu unkonventionellen Mitteln und versuchten durch Sprengstoffanschläge auf das Unrecht in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Hochspannungsleitungen flogen in die Luft – und unter den Augen der Weltöffentlichkeit bewegte sich schließlich doch etwas. Viele von diesen Aktivisten wurden damals eingesperrt, gar einige von ihnen sollten ihr Heimathaus, ihre Familie nie wieder sehen, weil sie an den Folgen schwerer Folterungen, die sie im Gefängnis erdulden mussten,  starben.

Die Jahre danach brachten viele politische Verhandlungen, noch mehr Kompromisse, und soweit Frieden, als dass es heute wenigsten keine Gewalt mehr braucht, um auf die Bedürfnisse und das Unrecht aufmerksam zu machen, dass unserer Heimat, dass Tirol durch die Teilung widerfahren ist.

Unglaublich, wie oft also dieser Begriff Heimat vorkommt, wenn ich von den letzten 100 Jahren und eines Teiles unserer Geschichte spreche. Fällt es euch auf? Mit keinem anderen Wort als Heimat könnte ich das beschreiben, was ich in den jeweiligen Passagen ausdrücken möchte.

Und dieser Teil der Geschichte meiner Heimat fällt mir immer wieder ein und ist mit Grund, warum ich bei den Schützen bin. Der mich anspornt, mich für die Heimat einzusetzen und besser zu machen, was in der Vergangenheit offenbar nicht machbar war.

Es gibt aber freilich auch noch einen anderen Teil, der für mich Heimat bedeutet. Heimat kann sich nicht nur in Vergangenheit, Geschichte oder Tradition abspielen.  Heimat spielt auch in der Gegenwart, im Jetzt. Es ist jener Teil der für mich ganz persönlich und ganz besonders wieder fühlbar ist, wenn ich irgendwo aus einem fremden Land, von einer Geschäftsreise oder vom Urlaub zurückkomme und, obwohl ich Fremdsprachen nicht ungern mag, endlich wieder in meiner Mundart sprechen kann. Dieses Gefühl wächst, wenn die Berge näher kommen, Orte mit vertrauten Namen näher kommen, wenn ich mein Dorf sehe, meine Einfahrt, die Nachbarhäuser, die Haustür hinter mir ins Schloss fällt und ich mich auf der Küchenbank niedersetze. Da ist man dann daheim – nicht nur zu Hause, und das ist dann Heimat. Mit den Menschen, die dazugehören, die einen umgeben, die Familie, dem Nachbarn, ganz egal ob man ihn mag oder nicht, dem Briefträger, der Frau an der Kasse im Supermarkt. Und dem Pfarrer in der Kirche und dem Friedhof, wo Oma und Opa liegen, und all die anderen Angehörigen, die Heimat wohl ganz ähnlich verspürt haben. Das ist Heimat.

Heimat besteht aber neben Geschichte, Vergangenheit und Gegenwart auch noch aus einem dritten Teil. Der spielt in der Zukunft. Gedanklich zumindest.

Es ist die Sorge um die Heimat. Werden wir im Stande sein, die Heimat unseren Kindern und Nachfahren halbwegs unversehrt weiterzugeben. Werden wir  imstande sein, unsere Bauwut so weit im Zaum zu halten, dass jene Natur,  jener Bergblick der uns ja auch Heimat ist wenigstens halbwegs erhalten bleibt? Imstande sein, nicht alles dem Profit unterzuordnen, nicht aus unseren Tiroler Bräuchen, aus unserer Tracht ein Walt Disney zu machen? Authentisch zu bleiben. Und werden wir im Stande sein, in irgendeiner möglichst zukunftsorientierten aber gleichzeitig auch konkreten Form das wieder herzustellen, was den Tirolern vor hundert Jahren noch ohne Grenzen ihre Heimat war? Nämlich das eine ganze, große, alte Tirol. Wo jeder, von Kufstein bis Ala, zusammen an einen Strang gezogen hat, ganz egal, welche Sprache er gesprochen hat.

Das alles, um auf den Titel meines Referates zurückzukommen, kann einen Südtiroler Schützen beschäftigen, wenn er an Heimat denkt. Oberflächlich gesagt ist Heimat ist also ein Ort und doch kein Ort, Heimat ist vielleicht da, wo man begraben werden möchte, sicher – aber letztendlich ist Heimat dann doch nicht da oder dort. Heimat ist in dir drinnen, oder nirgends. Heimat ist ein Gefühl.

11. November – Das Land Tirol in Trauer

BOZEN – Am Dienstag, den 11. November 2014 jährt sich zum 96. Male der Tag, an dem italienische Truppen im Jahre 1918 den Brenner und das Gebiet von Toblach erreicht, und damit die Zerreißung Tirols vollzogen haben.

Heldenhaft waren die Grenzen unserer Heimat in den vorausgegangenen Kriegsjahren verteidigt worden. Keine Handbreit Tiroler Boden konnte auf Dauer vom untreuen Bündnispartner Italien im Kampfe erobert werden. Erst nach geschlossenem Waffenstillstand konnten das italienische Heer und seine Verbündeten ohne militärischen Widerstand in Tirol einrücken. Bis heute wird jener Tag, der Opens external link in new window4. November, in Italien als großer Siegestag gefeiert.

Im Jahre 1998, 80 Jahre danach, hat der Südtiroler Schützenbund den 11. November zum jährlichen Aktionstag „Das Land Tirol in Trauer“ ausgerufen. In stillem Gedenken an die Opfer dieses Krieges mit all seinen Folgen für die Tiroler Bevölkerung und im festen Glauben, dass Unrecht nicht ewig währen kann, wird an diesem Tage die Tiroler Fahne mit Trauerflor gehisst und damit ein Bekenntnis zur historisch gewachsenen Einheit Tirols im europäischen Geiste abgelegt.

Der Südtiroler Schützenbund ruft seine Kompanien auf, am Dienstag, den 11. November 2014, an gut sichtbarer Stelle von 6 bis 18 Uhr die Tiroler Fahne mit Trauerflor zu hissen.

Auf den Spuren des 1. Weltkriegs

Die 3. Klassen der Mittelschule Laas und einige Mitglieder der Schützenkompanie Laas waren am Donnerstag 11.09.2014 auf den Spuren des 1. Weltkriegs im Ortlergebiet. Durch die hervorragende Führung unseres Exkursionsleiter Manfred Harringer bekamen wir viele Eindrücke des Kriegsaltages im Gebirgskrieg auf dem Scorluzzo.

Ausflug mit den 3. Klasse Mittelschüler auf den Scorluzzo

Ausflug mit den 3. Klasse Mittelschüler auf den Scorluzzo

Kompanieausflug nach Ulten

Nach einigen Jahren ohne größeren Ausflug war es am Samstag 03. Mai wieder soweit und die Kompanie machte für ihre Mitglieder mit Partner und Kinder sowie die Helfer des Dorffestes einen Ausflug ins Ultental. Dort besuchten wir das Talmuseum wo wir durch unsere Museumsführer tolle Eindrücke des alten Berglebens erleben konnten.

Kompanieausflug 2014

Kompanieausflug 2014

Im Anschluss fuhren wir nach Kuppelwies zum Mittagessen. Vor der Heimreise wurde noch das Gruppenfoto gemacht. Danach hieß es Einsteigen bitte wir fahren nachhause. Als wir am Abend wieder in Laas eingetroffen sind gingen wir noch gemeinsam ins Gasthaus Sonne wo auf uns eine Marende wartete und wir dem Erlebnis reichen Tag gemütlich mit Musik ausklingen ließen.

Neue Feliuskapelle in Laas

Am Sonntag, den 23. März 2014 wurde im Anschluss an die Josefimesse in Laas die neu errichtete Kapelle in der Feliusstraße feierlich gesegnet. Trotz des schlechten Wetters, folgten viele Gläubige dem Aufruf der Schützenkompanie Major Franz Muther Laas und nahmen bei der Einweihung teil. Die Musikkapelle Laas umrahmte diese feierlich.

Einweihung Feliuskapelle

Einweihung Feliuskapelle

Schon 1982 hatte die Kompanie die Kapelle in Eigenregie wieder aufgebaut und vor dem Vergessen gerettet, da sie beim Ausbau der Feliusstraße abgerissen werden musste. Beim Umbau des Wohn- und Pflegeheims vor einigen Jahren musste die Kapelle neuerlich weichen und nur durch die Beharrlichkeit und Mitarbeit der Schützen wurde sie von der Gemeinde Laas geplant und wiedererrichtet.
Der Christus an der Geißelsäule sowie die schmerzhafte Muttergottes, beide Statuen aus dem 17. Jahrhundert, wurden von Emma Noggler aus Reschen in liebevoller Kleinarbeit restauriert und können nun in der neuen Kapelle bewundert werden. Nach der Segnung hielt Hauptmann Patrick Angerer eine kurze Ansprache zur Geschichte der Kapelle. Er bedankte sich sowohl bei der Firma Lasa Marmo für die Stiftung der Marmorplatten, als auch bei Ferdinand Hauser für die Errichtung des Fundamentes und dem Architekten Kurt Stecher für die Planung. Ein Dank galt auch Ludwig Astfäller, der den Marmor bearbeitete und beim Zusammenstellen der Platten half, sowie der Firma Lema für das eingesetzte Inoxgitter. Ebenso galt der Dank des Hauptmannes der Eigenverwaltung Laas, dem Landesamt für Denkmalschutz und der Gemeinde Laas für ihre großzügige finanzielle Unterstützung.
Im Anschluss an die Einweihung fand noch ein kleiner Umtrunk im Wohn- und Pflegeheim statt, wo Platz für weitere Fragen und Gespräche war und mit den Ehrengästen und der Bevölkerung auf die neue Feliuskapelle angestoßen wurde.

Einweihung Feliuskapelle

Andreas-Hofer-Feier in Laas.

Am Sonntag 16.02.14 gedenkte die Schützenkompanie „ Major Franz Muther“ Laas mit der Musikkapelle Laas,  an Andreas Hofer und seiner Mitstreiter von 1809 sowie den Gefallenen beider Weltkriege.

Nach dem Einzug vom Dorfplatz aus in die Pfarrkirche wo Hochwürden Oberhollenzer die hl. Messe zelebrierte. Bei der Predigt erinnerte er alle Anwesende das Kriege keine Probleme löst. Ebenfalls rief er die Gläubiger auf, sich seinen Taten zu stellen wie es uns Peter Mayr Wirt an der Mahr und Peter Sigmayr  lehrten und sich nicht das Leben mit einer Lüge erIMG_3304kauften.

Im Anschluss an der Messe begab man sich zum Kriegerdenkmal. Dort sprach Bürgermeister Andreas Tappeiner einige Gedanken zu Andreas Hofer. Ebenso bedankte er sich bei der Schützenkompanie Laas für die Austragung der Gedenkfeier sowie bei der Musikkapelle für die würdige Umrahmung. Nach der Ansprache feuerten die Schützen eine Ehrensalve ab und es ertönte die Weise des Guten Kameraden. Mit der Tiroler Landeshymne endete der offizielle Teil der Gedenkfeier.

Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Laas

Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Laas

Danach zog die Kompanie mit Begleitung der Musikkapelle wieder zum Dorfplatz wo die Gewehrvisitierung stattfand und die Musikkapelle einige Lieder noch spielten.

Am Nachmittag nahm eine Abordnung der Kompanie bei der Landesfeier in Meran teil.

Ebenfalls begaben sich auch heuer wieder einige Mitglieder nach Parnetz wo sie am Abend das Andreas- Hofer Feuer in Form eines A. H. entzündeten.